Wie leicht ist es, auf dem Papier ein Philosoph zu sein, und wie schwer im Leben. (Anton Tschechow)

Philosophie ist eine schöne Herausforderung. Ob etwa Erkenntnis Trost spenden und Weisheit Gelassenheit schenken kann, dass sind spannende Fragen, und die Suche nach Antworten ist manchmal überraschend produktiv. Einige Texte in meinem Blog sind eher philosophisch wie der zur Freiheit, wenige auch theoretisch „anspruchsvoll“ wie der zur Erkenntnistheorie, viele dagegen bewegen sich auf dem gemeinsamen Terrain von Psychotherapie und Philosophie.

Für mich verbindet sich damit auch eine Rückbesinnung auf mein Studium (Philosophie, Psychologie, Pädagogik). Als studierter Philosoph kann man eigentlich „nichts“ werden (es sei denn Professor) oder „alles Mögliche“. In seltsamen Kontrast zu dieser berufspraktischen Nutzlosigkeit steht die bisweilen übertriebene Hochachtung, die mir oft entgegengebracht wird, wenn die Frage aufs Studium kommt. Es gibt doch so viele Philosophinnen und Philosophen, unabhängig vom Studieren oder Nicht-Studieren an der Universität.

„Philosophie“ im Kontext von Therapie meint ohnehin meist etwas anderes. Dabei müssen wir bedenken, dass es „die“ Psychologie gerade einmal 100 oder 150 Jahre gibt – die Themen, von denen sie handelt, wurden vordem in der Philosophie (und Theologie) bearbeitet. Meine diesbzügliche Philosophie beruht auf Zuversicht: Es gibt immer einen Weg! Auch wenn wir ihn noch nicht sehen. Und auch wenn wir ihn sehen, aber noch nicht zu gehen in der Lage sind. Ich verstehe Therapie auch als Lernprozess – für die Psychotherapie gilt das ohnehin: Erkennen, Verstehen, Verändern bzw. Neues erleben und wagen. Und auch für die „rein körperliche“ Therapie, wenn es so etwas überhaupt gibt: Manchmal hilft uns das scheinbar bestgewählte Mittel oder Verfahren nicht weiter, dann müssen wir einen Plan B oder C entwickeln. Häufig geht es darum, unser Leben zu ändern.

Mit ungesunden Gewohnheiten zu brechen oder sie aufzuweichen, das ist mutig und kreativ, es erfordert Risikobereitschaft – und Achtsamkeit! Denn die „not-wendende“ Veränderung bedeutet nicht: alles anders machen, sondern gerade auch die kleinen Schritte und Erfolge zu wertschätzen, die den alltäglich geworden Stress reduzieren, bedeutet auch: Momente der Achtsamkeit und Leichtigkeit zu genießen … und so Vertrauen zu gewinnen in das andere Leben, das bereits begonnen hat, den Weg nicht nur lang und beschwerlich zu empfinden, sondern im HIer und Jetzt lebenswert.

Sie sind der Experte für Ihr Leben, Sie dürfen sich mehr und mehr (wieder) so fühlen, ich unterstütze Sie, einen neuen, gesünderen Weg zu finden. Oft lernen Sie dabei viel über Gesundheit … und für Ihr Leben. Achtsame Therapie ist ein Geschenk, das ist mein Credo. Es geht viel weniger um „müssen“, sondern manchmal eher um „wollen“ oder „versuchen“. Auf jeden Fall sollte die Therapie, auch wenn es mal schwierig wird, sich besser anfühlen als die Krankheit.

Mehr zu meiner „Philosophie“ (vor allem in Bezug auf gesundes Leben und Heilung) erfahren Sie nach und nach in der Rubrik Reflexionen.